Die barocke St.-Jakobs-Kirche in Innsbruck feiert 2024 ihr 300. Weihejubiläum: Der heutige Dom wurde im September 1724 geweiht. Eine Ansicht der Stadt Innsbruck (1) zeigt im Zentrum die barocke St.-Jakobs-Pfarrkirche (Radierung, um 1750).
Die Zisterzienserabtei Stift Stams gratuliert dazu in ihrem Museum mit einer Präsentation, die Werke des Tiroler Malers Josef Schöpf (1745–1822) vorstellt (Stiftsmuseum, Raum 6, Nachlass Josef Schöpf).
Josef Schöpf war in besonderer Weise mit dem Stift Stams verbunden. Er ist aber auch in St. Jakob in Innsbruck vertreten: 1788 schuf er das auch heute noch vorhandene Hochaltarblatt für dieses Gotteshaus. Das Gemälde rahmt das um 1537 entstandene heilige und wunderthätige Mariahilf-Gnadenbild von Lucas Cranach d. Ä. (1472–1553).
Das zentrale Objekt der Gratulations-Präsentation ist eine Zeichnung von Josef Schöpf (2): Sie zeigt, wie er seine gedanklichen Vorstellungen zum Hochaltarbild mit einem Grafitstift in schnellen Strichen aufs Papier brachte, dabei nach Formen suchte. Die Zeichnung wurde für die Präsentation aus einem großformatigen Klebeband herausgelöst und kann so erstmals für kurze Zeit im Museum betrachtet werden.
Eine Ölstudie (modello) Josef Schöpfs entspricht hingegen bereits weitgehend der ausgeführten Komposition, vermittelt auch die geplante Farbigkeit des Altarblattes (3).
Das von Josef Schöpf 1788 gemalte Hochaltarbild wurde in Kupferstich-Abbildungen im 19. Jahrhundert auch Gebets- und Andachtsbüchern beigefügt und so bekannt gemacht (4, 5).
Aus dem Nachlass von Josef Schöpf stammt eine Negativform mit dem Gnadenbild Mariahilf (ein Model oder eine Gussform), womit Votivgaben in Reliefform produziert werden konnten (6).
Die weite Verbreitung des Gnadenbildes Mariahilf dokumentiert auch ein bemaltes Ziffernblatt einer Uhr aus dem Stift Stams (7).