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Johannes Riepenhausen, Raffaels Vision / 'MI SERVO DI CERTA IDEA CHE MI VIENTE ALLA MENTE', 1833, Radierung, In: 'VITA DI RAFFAELLE DA URBINO [...]', Rom 1833, Tafel 8
 
Wintersemester 2020.2021
Raffael - sterblicher Gott der Malerei 1520 - 1483
Vorlesung anlässlich des 500. Todestages des Künstlers
uni.com
 
Lektor:
Mag. Dr. Helmuth Oehler
 
Inhalt:
1520_2020. Vor 500 Jahren, am Karfreitag 1520, ist Raffael, „Superstar“ (2020) der italienischen Renaissance, in Rom gestorben. Ein Anlass, sich wieder näher mit diesem Ausnahmemenschen zu beschäftigen, dessen Werke mehrere Jahrhunderte angehenden Malern als Vorbilder empfohlen wurden.
 
Schönheit & Harmonie. 1483 in Urbino als Künstlersohn geboren, wird Raffael heute vor allem mit seinen Darstellungen der Mutter Gottes in Verbindung gebracht, die perfekte Harmonie und klassische Schönheit ausstrahlen. Tatsächlich besteht sein Gesamtschaffen zu 80 Prozent aus Maria gewidmeten Malereien.
 
Nur Fromm? Nur tugendhaft? In diesen Madonnen Raffaels erkannte bereits Giorgio Vasari im 16. Jahrhundert eine die Natur übersteigende Vollkommenheit (grazia). Weniger bekannt sind hingegen die erotischen Darstellungen aus der Hand des „göttlich inspirierten Künstlers“.
 
Kult um Raffael. Der Künstler-Unternehmer Raffael wurde nach seinem Tod aber auch wegen seiner legendären gentilezza (Liebeswürdigkeit) rasch verklärt. Dieser Raffaelkult erreichte in der Romantik seinen Höhepunkt (Stichwort Nazarener!). Spätestens nach 1900 wurde jedoch die Kunst Raffaels als „nicht mehr glaubhaft“ empfunden, dem Urbinaten „ein fast krankhaftes Glückseligkeitsbedürfnis“ attestiert. Der Malerfürst wurde nun gar als einer „der größten Schönheitskomödianten“ (1913) charakterisiert.
 
Schön und sonst? In der Lehrveranstaltung werden daher nach einem Überblick über Leben und Werk des „Hochrenaissance-Superkünstlers“ (2020) einige seiner bedeutendsten Malereien vorgestellt und gemeinsam analysiert. Dabei sind folgende Fragen wichtig: Warum wurden die Gemälde Raffaels als vollkommen fixiert? Und: Warum sank der Stern Raffaels ab der Mitte des 19. Jahrhunderts?
Trotzdem: Wenn 2020 auch weitgehend die „hymnische Bewunderung“ für Raffael verschwunden ist, eine relativierte, daher „gedämpfte Hochachtung“ für den sterblichen „Gott der Malerei“ ist durchaus angebracht.
 
 
Methode:
Anhand zentraler Werke Raffaels werden wichtige Positionen und Entwicklungen aufgezeigt. Dazu wechseln der Vortrag des Dozenten und die gemeinsame Diskussion einander ab.
 
Literatur:
// Marzia Faietti, Matteo Lafranconi (Hg.), Raffaello 1520 - 1483, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung 2020 im Palazzo delle Scuderie del Quirinale in Rom, Mailand 2020.
// Jürg Meyer zur Capellen, Raffael, München 2010.
// Giorgio Vasari, Das Leben des Raffael, hg. von Alessandro Nova mit Matteo Burioni, Katja Burzer, Sabine Fester und Hana Gründler, Berlin 2011 (3. Auflage).
  
Termine:
Immer mittwochs, 18:30 bis 20:00 Uhr
Mi., 14.10.2020
Mi., 21.10.2020
Mi., 04.11.2020
Mi., 11.11.2020
Mi., 18.11.2020
Mi., 25.11.2020
 
 
 
 
 
 
 
 
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